Vom Spritzenhaus zum Feuerwehrhaus

Aus den vorhandenen Unterlagen ist ersichtlich, das es auch schon vor 1902 in Sehlem eine Feuerwehr gab und im Ort eine Spritze vorgehalten wurde.

So lässt sich heute leider nicht mehr feststellen, wann das alte Spritzenhaus erbaut wurde.

Mit Gründung der Pflichtfeuerwehr Sehlem am 23.Januar 1902 wurde eine vierrädrige

Saug- und Druckspritze mit 2 stehenden Zylindern, 122 mm Metallkolben und sämtliches Zubehör bei der  Firma Chr. Spengler, Hannover bestellt. Dazu kamen 300 m Schläuche, Leitern und alle sonstigen Teile.

Eine Abnahmebescheinigung

vom 24. April 1902

befindet sich in unserer Chronik.

Lt. Protokollbuch von 1902 soll auch die alte Spritze in der Gemeinde verbleiben. Das Spritzenhaus soll vergrößert und auch ein Schlauchturm errichtet werden.

Eine Handzeichnung

vom Königlich

Preussischem

Katasteramt Alfeld

zeigt die

Grundstücksgrenzen

1905.

Ausschnitt aus der Handzeichnung
Ausschnitt aus der Handzeichnung

Dann wird erst 1922 wieder das Spritzenhaus erwähnt.

 

Am 24. Februar 1922 fand neben einer kleinen Übung die Besichtigung des neuen Schlauchturmes statt.

Mit Übergabe des ersten Fahrzeuges der Wehr, einem TSF-T am 12.Juni 1964 stand dieses Fahrzeug bis 1970 im Spritzenhaus.

In der Zeit vom 06. Juni bis zum 28. Dezember 1970 wurde in Sehlem ein neues Gerätehaus gebaut.

 

Das neue Gerätehaus wurde so groß gebaut, das es als Fahrzeughalle bis heute noch genutzt wird. 

Im alten Spritzenhaus wurde weiterhin die Schläuche der Wehr im Schlauchturm getrocknet.

Zum 01. April 1979  wurde im Landkreis Hildesheim ein Schlauchverband gegründet.

Die Wehren gaben ihre Schläuche an die Feuerwehrtechnische Zentrale ab.

Von nun an wurden die Schläuche dort gereinigt und getrocknet. Eigene Schläuche gab es nicht mehr.

Das alte Spritzenhaus hatte für die Feuerwehr Sehlem ausgedient.

Die Gemeinde Sehlem benutzte es in den nächsten Jahren als Lagerraum.

Doch der Zahn der Zeit nagt am alten Schlauchturm und seine Standsicherheit ist heute ein Thema, mit dem der Rat sich in Sehlem beschäftigt.

ELW 1 vor dem Spritzenhaus im Jahre 2004
ELW 1 vor dem Spritzenhaus im Jahre 2004

Für Schulungen und Veranstaltungen steht der Feuerwehr ab dem Jahre 1980 in der alten Schule in Sehlem das Untergeschoß zur Verfügung.

Es ist ein Provisorium und als Dauerlösung ungeeignet.

14 Jahre lang kämpfte das Kommando für einen Neubau am Feuerwehrhaus.

Doch erst am 26.10.1994 wurden die Planungen des Kommandos der Wehr durch einen Kindergartenneubau und den damit verbundenen Verkauf der alten Schule Wirklichkeit. Es erfolgte der erste Spatenstich zum Neubau eines Schulungsraumes.

Das Richtfest wurde am 03. März 1995 gefeiert und am 22. November 1995 erfolgt nach gut einfähriger Bauzeit die offizielle Übergabe an die Wehr.

Ein Bau fast zu 100 % in Eigenleistung mit über 5.100 Arbeitsstunden der Mitglieder.

Mit nunmehr drei Fahrzeugen und diversen Ausrüstungsgegenständen wurde die Fahrzeughalle immer mehr zum Problemfall. Die Größe reichte hinten und vorne nicht mehr aus. Als im Jahr 2008 sich die Gelegenheit bot, von der Kirchengemeinde das Grundstück hinter dem Feuerwehrhaus zu kaufen, wurde dieses gemeinsam mit der Samtgemeinde Lamspringe und der Gemeinde Sehlem gekauft.

2009 erfolgt ein Anbau an das Feuerwehrhaus. Gerätschaften und Inventar der Wehr, welches früher bei verschiedenen Landwirten in Scheunen untergebracht war, kann nun direkt bei der Feuerwehr gelagert werden. Auch dieses Bauprojekt wird mit fast 1000 Arbeitsstunden in Eigenleistung bewältigt.

Im November 2013 wurde der alte Schlauchturm auf Grund der erheblichen Standfestigkeitsprobleme abgerissen.

Ein Stück Geschichte verschwindet aus dem Ortsbild.

 

Nachdem die Feuerwehr-Unfallkasse das Feuerwehrhaus besichtigt hatte, bekommt die Fahrzeughalle im Frühjahr 2015 eine Abgas-Absauganlage mit Druckluftversorgung der Fahrzeuge. Im November 2015 wird die gesamte Heizungsanlage von Elektroheizung auf Gasheizung umgestellt, neue Heizkörper werden installiert